Der ländliche Raum in Baden-Württemberg umfasst nahezu 75 Prozent der Landesfläche.
Erste kommunale Kompakt-Haus-Siedlung in Kißlegg geplant
Großes Interesse am neuen Wohntrend! Klein, reduziert und günstig.
In Kißlegg soll die erste kommunale Kompakt-Haus-Siedlung entstehen.
Ortsrand, Südlage und Alpenblick: Auf einem Grundstück der Landsiedlung Baden-Württemberg GmbH sollen in einem Modellprojekt ca. 40 Kompakt-Haus-Grundstücke entstehen, auf denen zukünftig „Kleinsthäuser“ stehen sollen.
Aus den USA kommend, hat sich der sogenannte „Tiny-Haus Wohntrend“ in den letzten Jahren auch in Deutschland etabliert. Gemeint sind Kleinsthäuser mit 15-20 m² Wohnfläche und Fahrgestell. Diese entsprechen in Deutschland auch der Straßenverkehrsordnung, was Länge, Höhe und Gewicht betrifft. Sie dürfen also mit einem geeigneten Fahrzeug bewegt werden.
Über das
Tiny-Haus hinaus ist eine ebenso große Nachfrage nach so genannten Modulhäusern
zu verzeichnen, welche bis zu 60 m² haben können.
Die Wohnmodule werden mit einem Spezialtransporter angeliefert und per Kran
abgesetzt. Auch Kleinsthäuser, welche vor Ort aufgebaut werden oder ausgebaute Seecontainer
erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Die Landsiedlung hat sich entschlossen, diese unterschiedlichen Gebäudearten unter dem Begriff „Kompakt-Haus“ zusammenzufassen. Allen Formen gemeinsam ist eine kompakte, auf ein Minimum reduzierte Wohn- bzw. Lebensform.
Im Gegensatz zu den USA, wo man außerhalb der Städte leicht ein solches mobiles Haus aufstellen kann, wird in Deutschland entsprechendes Baurecht benötigt. Bislang ist das Angebot gering bis nicht vorhanden. Die Nachfrage jedoch ist enorm.
Die Landsiedlung hat mit der Gemeinde Kißlegg vereinbart, in einem von der Landsiedlung initiierten Modellprojekt eine erste Kompakt-Haus-Siedlung zu erschließen, wobei die Landsiedlung als Grundstückeigentümer gleichzeitig auch Investor und Erschließungsträger ist. Die Kompakt-Haus-Siedlung soll voll erschlossen werden und über alle notwendigen Einrichtungen verfügen.
Die Grundstücke sollen, sofern das Modellprojekt gelingt, später per Pacht bzw. Erbpacht an die „Häuslebauer“ vergeben werden. Günstiger ist Wohneigentum nicht zu erlangen.
Der am 11.12.2019 vom Gemeinderat der Gemeinde Kißlegg im Allgäu gefasste Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan war sozusagen der Startschuss für das notwendige Planungs- und Genehmigungsverfahren.
Der Entwicklungsprozess bis zu einem rechtskräftigen Bebauungsplan kann sich allerdings über eine längere Zeit hinziehen. Auf diesem Weg gilt es, viele fachlichen Themen abzuarbeiten. Noch ist nicht sichergestellt, dass das Projekt tatsächlich realisiert werden kann.
Die Landsiedlung ist sich jedoch sicher, dass das Modell auch anderen Ortes mehrfach repliziert werden kann.