Der ländliche Raum in Baden-Württemberg umfasst nahezu 75 Prozent der Landesfläche.
Wiedervernässung von Mooren
Die Landsiedlung arbeitet im Auftrag des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Ziel ist es, geeignete Flächen zu vernässen und geeignete Nutzungsformen in die Praxis zu bringen. Dies können z. B. der Anbau moorverträglicher Kulturen, extensive Viehhaltung sowie ökologisch vorteilhafte Produkte und Dienstleistungen und evtl. auch Photovoltaik sein. Hierfür suchen wir aktuell Flächen, um erste Projekte zu realisieren.
Sie haben eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, die sich an einem drainierten Moorstandort befindet (Niedermoor- oder Anmoorboden) und möchten wissen, welche betrieblichen und finanziellen Optionen Ihnen in Zukunft zur Verfügung stehen? Dann kontaktieren Sie uns. Wir überprüfen Ihre Möglichkeiten!
Der Schutz des Klimas ist seit einigen Jahren deutlich stärker in den Fokus gerückt. Bund und Länder unternehmen erhebliche Anstrengungen, die sich auch in vielfältigen politischen Beschlüssen und gesetzlichen Vorgaben widerspiegeln. Den Mooren kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Von insgesamt rund 1,3 Millionen Hektar Moorfläche in Deutschland befindet sich nur noch 1 % in einem naturnahen Zustand. Der größte Teil der Moorfläche wird für die Nutzung entwässert. Obwohl Moore in Deutschland nur einen Anteil von 7 % an der landwirtschaftlichen Nutzfläche haben, sind sie verantwortlich für 37 % der Treibhausgasemissionen aus der gesamten deutschen Landwirtschaft (Greifswald Moorzentrum, 2022).
Neben dem immensen Vorteil für den Klimaschutz sind Moore außerdem ein wichtiger Lebensraum für hochspezialisierte, seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten und übernehmen durch ihre Wasserspeicherkapazität eine wichtige Funktion als Temperatur- und Feuchtigkeitsregulator.
Funktionierende Moore tragen einen sehr großen Beitrag zum Klimaschutz und zum Schutz der Biodiversität bei, weshalb sie auch im Fokus des bundesweiten Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“ stehen. Naturnahe, wachsende Moore entziehen der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO2) und legen den Kohlenstoff dauerhaft im Torfkörper fest. Im Mittel speichern Moore ca. 700 Tonnen Kohlenstoff je Hektar, sechsmal mehr als ein Hektar Wald. Allerdings sind 90% der deutschen Moore entwässert und verursachen dadurch jährlich etwa 53 Millionen Tonnen CO2-Emissionen. Das sind rund 7,5% der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen.
Um diesen Trend umzukehren und die Moore vom großen CO2-Produzenten wieder zum CO2-Speicher umzuwandeln, hat das Bundeskabinett die „Nationale Moorschutzstrategie“ beschlossen. Ziel der „Nationalen Moorschutzstrategie“ ist es die intakten Moore zu schützen und die entwässerten Moore wiederherzustellen. Hiermit kann ein großer Beitrag zum Klimaschutzgesetz und damit zur Erreichung der Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 geleistet werden. Landwirte sollen dabei finanzielle Anreize für freiwillige Vernässungen sowie Unterstützung und finanzielle Entschädigungen bei der Umstellung auf eine klimafreundlichere Bewirtschaftung erhalten.